Als Viereck- oder Keltenschanze bezeichnet man die vor allem in Süddeutschland anzutreffenden Reste eines quadratischen, manchmal auch rechteckigen Areals mit umlaufendem Wall und Graben. Bei der Uttinger Keltenschanze sind noch die gegenüber dem Wall erhöhten Wallecken gut zu erkennen. Der Eingang der Schanze befand sich an der Westseite. Dort befindet sich auch ein kleiner Feuchtbereich, dessen Bedeutung für die Siedlung jedoch unbekannt ist. Nahezu alle Viereckschanzen liegen in Gegenden, die für landwirtschaftliche Nutzung geeignet sind, Lehme, Lößlehme und Sande oder deren Durchmischung. Steinige und felsige Böden werden auffallend gemieden. Für Utting trifft diese Feststellung ebenfalls zu. Die Deutung der Uttinger Keltenschanze ist nicht abschließend geklärt. Durch neuere Untersuchungen ist jedoch gesichert, dass manche der Viereckschanzen dauerhaft bewohnte keltische Gutshöfe oder Mittelpunkt einer ländlichen Siedlung waren. Andererseits ist nicht ausgeschlossen, dass die Kelten auch ihre Kultstätten mit viereckigen Einfriedungen umgaben. Für die meisten Viereckschanzen liegen, wie auch für die Uttinger Keltenschanze, keine oder nur spärliche Untersuchungen vor, so dass allgemeine Aussagen über ihren Zweck noch nicht möglich sind. Wie die meisten Viereckschanzen liegt aber auch die Uttinger in günstiger Lage, in Wassernähe, auf guten Böden, möglicherweise mit Blick auf die eigenen Felder, was eine profane landwirtschaftliche Nutzung naheliegend erscheinen lässt.
Alle Viereckschanzen weisen an einer Seite – nie jedoch im Norden – meist mittig einen breiten Eingang auf, der – soweit einige archäologische Reste – mittels eines hölzernen Torbaus geschlossen wurde. Hier stellt uns die Uttinger Schanze vor ein Rätsel. Die für einen Eingang gehaltene Öffnung in der Mitte der westlichen Umwallung wird von einem Quellteich eingenommen. Ein Eingang über diese Wasserfläche mittels Brücke erscheint unwahrscheinlich wegen der unvermeidlichen Wasserverschmutzung durch einen darüber gehenden Verkehrsweg. An der Ostseite finden wir einen Eingang, der jedoch zu sehr an die Nordostecke der Anlage gerückt scheint und womöglich erst nachträglich zur Bewirtschaftung der Innenfläche angelegt wurde. Ob es an der Westseite nördlich neben dem
Quellteich einen Eingang gab lässt sich durch Augenschein nicht mehr feststellen, da hier auf eine längere Distanz Wall und Graben eingeebnet sind.
Ob auf der Krone der Umwallung Palisaden oder eine Hecke oder gar nichts
standen, ist noch nicht endgültig geklärt.
Aktuelle Nutzung: Landwirtschaftliche Nutzung (Wiese)
Keltenschanze bei Utting, Luftaufnahme
Keltenschanze bei Utting, Schild der Gemeinde Utting
Keltenschanze bei Utting, Blick in südlicher Richtung