Kath. Pfarrkirche St. Ulrich, Saalbau mit Querhaus, eingezogenem Chor und Chorflankenturm, im Kern 1488, verlängert mit Unterkirche um 1620, Anbau der Gruftkapelle, von Johann Schmuzer um 1690, Turmoktogon von Joseph Schmuzer 1718, Umgestaltung von Dominikus Zimmermann 1756/57; mit Ausstattung; Friedhofsmauer, aus Tuffquadern, 17./18. Jh., teilweise erneuert. Der Sakralbau liegt inmitten des Friedhofs mit seiner hohen, unverputzten mittelalterlichen Tuffsteinmauer. Von einer spätgotischen Kirche haben sich noch die Chorwände mit einem Bogenfries aus Kleeblattformen und die fünf unteren Geschosse des Turms erhalten. Auf der Südseite trägt ein Werkstein die Inschrift „1488“.
Das Langhaus mit der südlichen Kapelle entstand ab 1618. 1718 schuf Joseph Schmuzer den Turmaufsatz mit der regionaltypischen Zwiebelhaube. Um 1756/57 wurde die Kirche umfassend umgebaut und renoviert. Nach Plänen des Landsbergers Dominikus Zimmermann erhöhte man die Langhauswände und fügte die für den Baumeister so charakteristischen dreigeteilten Fenster ein.
Während der Außenbau sich trotz der reichen, bei der letzten Renovierung wiederhergestellten Farbfassung nur wenig von den benachbarten größeren Dorfkirchen unterscheidet, überrascht das Innere durch seine ungewöhnlich qualitätvolle und kostbare Ausstattung. Zimmermann schuf hier in Zusammenarbeit mit dem Landsberger Stuckator Nicolaus Schütz und dem Freskanten Franz Martin Kuen aus Weißenhorn einen regelrechten geistlichen Festsaal.
Die steinreichen Böden der Umgebung boten den Landwirten nur relativ schlechte Anbaubedingungen. Die ungewöhnlich kostbare Ausstattung dieses „sakralen Bauernschlosses“ wurde durch die tatkräftige Unterstützung der Hofmarksherren und des Gemeindepfarrers ermöglicht. Die Hauptlasten trugen allerdings die Bauern der Gemeinde, die sich hier wie in zahlreichen anderen Orten des bayerisch-schwäbischen Oberlandes einen außergewöhnlichen kulturellen Dorfmittelpunkt errichteten und bis heute erhalten.
1862 wurde die Ausstattung der Kirche durch den Verkauf der originalen Apostelfiguren des Langhauses empfindlich beeinträchtigt. Seitdem stehen die Skulpturen (Lorenz Luidl, Landsberg) nur schwer erkennbar hoch in der Kuppel der Wallfahrtskirche Maria Birnbaum bei Sielenbach (Landkreis Aichach-Friedberg). 1939 ersetzte man die als Ersatz angeschafften künstlerisch wertlosen Figuren des 19. Jahrhunderts durch barocke Statuen aus der Kartause Buxheim bei Memmingen. Diese Bildwerke sind jedoch eher handwerkliche Arbeiten dieser Epoche, die zudem zu klein für die originalen Konsolen der Apostelreihe sind.
Aktuelle Nutzung: Pfarrkirche
Kath. Pfarrkirche St.Ulrich, Eresing
Kath. Pfarrkirche St.Ulrich, Eresing, Deckengemälde, Mahl der heiligen Bischöfe Ulrich und Konrad - Fischwunder