• Nördliche Breite: 48.052884
  • Östliche Länge: 11.090144
  • Jürgen Bruchhaus
  • 03.04.2018
  • Bahnhof mit Güterschuppen in Schondorf, erbaut 1898

Der Bahnhof der oberbayerischen Gemeinde Schondorf am Ammersee gehört der Gemeinde Schondorf und liegt an der Ammerseebahnlinie von Augsburg über Geltendorf nach Weilheim. (Janikowski, 1996)
Das 1898 errichtete und 1934 umgebaute Empfangsgebäude und der Güterschuppen stehen unter Denkmalschutz.(Denkmalpflege, 2017)
Es hatte ursprünglich ein Schopfwalmdach, das mit drei Gauben auf der Gleisseite versehen war. Später wurde dieses zu einem Satteldach mit jeweils einer Schleppgaube auf Gleis- und Straßenseite umgebaut. Zwischen den einzelnen Stockwerken befinden sich Geschossgesimse. Die Giebelfelder des Dachgeschosses sind mit Holz verkleidet. (Rasch, 2011)
Der Baustil des Bahnhofes Schondorf ähnelt denen von Utting, Dießen und Benediktbeuern. Besonderes Merkmal ist der im obersten Stockwerk befindliche Fensterstock mit seinem schönen gedrechselten Mittelteil und der relativ große Schalterraum (Reiter)
An der Südseite des Gebäudes ist eine Sonnenuhr angebracht, in welche die Jahreszahl 1934, das Jahr des Umbaus, integriert ist. Südlich schließt an das Empfangsgebäude ein eingeschossiger Anbau an, der den geschlossenen Warteraum mit Fahrkartenschalter beinhaltet. (Rasch, 2011)
Der Bahnhof Schondorf ist inzwischen die einzige Station auf dem Südast der Ammerseebahn, die noch einen zugänglichen und beheizten Warteraum aufweist. Der zuletzt nur noch zeitweise besetzte Fahrkartenschalter wurde zum 31. Mai 2016 geschlossen. (Reiter)
Das Bahnhofsgebäude ist durch eine offene Wartehalle (Sommerhalle) mit dem Nebengebäude (Toiletten) verbunden, die in den ersten Betriebsjahrzehnten zwei Eingänge von der Straßenseite hatte. Sehenswert an der offenen Halle sind die Beilagscheiben von den Schrauben, die die Konstruktion zusammen halten. Diese Beilagscheiben haben eine Art Blumenform und wurden bei Renovierung Ende der 90er Jahre durch eine graue Farbe besonders hervorgehoben. (Reiter) 1938 verlegte die Deutsche Reichsbahn die technischen Einrichtungen, die sich bisher im Freien auf dem Bahnsteig befanden, in einen Stellwerksvorbau auf der Gleisseite des Empfangsgebäudes.Der Spannraum für die Signale befindet sich unterhalb der Armaturen. Die Gegengewichte befinden sich in Schondorf auf der gegenüberliegenden Seite der Gleise im Freien. (Reiter)
Ursprünglich hatte der Zugkreuzungsbahnhof umfangreiche Gleisanlage, mit Werks- u Gütergleisen. Die Gleisanlagen wurden 2005 zurückgebaut. Mit dem durchgehenden Hauptgleis am Mittelbahnsteig und dem Ausweichgleis am Hausbahnsteig hat der Bahnhof noch zwei Gleise. Der Mittelbahnsteig ist über einen höhengleichen Gleisübergang mit dem Hausbahnsteig verbunden. (Janikowski, 1996)
Im nördlichen Einfahrtsbereich zum Bahnhof Schondorf (Kilometermarkierung 29,6 ) befand sich auf der Westseite der Gleise die Laderampe. Mit dieser Laderampe konnten Fahrzeuge auf Güterwaggons verladen werden. Ursprünglich war diese Laderampe zum Verladen von Pferden konzipiert worden. Vermutlich wurde aus dem nahegelegenen Staatsgut Achselschwang hier die Pferde verladen, oder angeliefert. Neben dem Bahnhofsgebäude - befindet sich die Güterhalle, in der Kleingüter verladen wurden. (Reiter)
Im Jahr 2000 beschloss der Schondorfer Gemeinderat, die beiden Bahnübergänge in der Nordausfahrt des Bahnhofs, zu einem Übergang zusammenzulegen. Die Bahnübergänge wurden bis zu diesem Zeitpunkt vom Fahrdienstleiter mittels Schrankenwinden, die sich im Freien vor dem Empfangsgebäude befanden, mechanisch über Seilzüge bedient. Die DB ersetzte sie im Sommer 2012 durch eine vollelektronische Anlage. (Reiter)

Im August 2011 stellte die Gemeinde Schondorf einen Antrag zum Abbruch des denkmalgeschützten Güterschuppens, um dort eine Busspur zu errichten. In einem Bürgerentscheid am 25. Mai 2014 stimmte die Mehrheit der Schondorfer für einen Abriss. Im November 2016 lehnte das Landratsamt Landsberg den Abbruch schließlich ab, da „der Güterschuppen ein geschichtlich und künstlerisch wichtiges Denkmal darstellt“ (Roettig, 2016) (Modlinger, 2016)

Historische Aufnahme von 1907

Bahnhof mit Güterschuppen

Bahnhofsvorhalle

Tür Bahnhofshalle

Heizung Bahnhofshalle mit Gitter

Gleisanlage Richtung Geltendorf

Spannwerke mit Spanngewichten

Hebelbank mit Weichen- und Signalhebeln

Außenansicht mit Sonnenuhr am Hauptgebäude

Güterschuppen